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Die Besten (2)

Wer kennt Sie nicht, die Besten unter uns? Warum gibt es Rankings und Stars?

Es gibt einen positiven Trend, es scheint so, als ob menschliche Werte im beruflichen Kontext als immer wichtiger angesehen werden. Der eine oder andere Trainer hat dieses bereits in seine Coachingansätze mit aufgenommen.

Eigentlich sind die positiven Effekte von Empathie einer Art Automatismus unterlegen, da jede Gruppe nur als Gemeinschaft dauerhaft erfolgreich funktionieren und seine Leistung bringen kann, wenn alle im Team mit Ihrem jeweiligen Werten akzeptiert und wertgeschätzt werden. Ein Umdenkprozess für Führungskräfte in allen Positionen ist hier angeraten.

Betrachten wir einmal folgende Situation, die mir soeben in diesem Zusammenhang einfällt: Sie suchen eine neue Mitarbeiterin oder Mitarbeiter für eine neu zu besetzende Position in Ihrem Unternehmen. Wie findet hier denn häufig eine Auswahl statt? Schulische Zeugnisse und Berufszeugnisse werden genau gewichtet und Bewerbungen fleißig aussortiert. Jemand, der dort im Raster der Noten keinen „guten Schnitt“ hat, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf dem Stapel mit den Ablehnungen landen. 
Wir unterliegen als Mensch schnell der Neigung zu sortieren und unsere Auswahl an offensichtlich schnell messbaren Faktoren zu begründen. Schnell rutscht uns hier folgende Aussage raus: „Das ist doch natürlich und menschlich!“ 

Doch ist das wirklich menschlich? Allzu menschlich?

Haben wir uns mit dem Menschen hinter dem Papierstapel beschäftigt? Hat die Bewerberin oder der Bewerber überhaupt eine Chance von uns bekommen, sich bei uns vorzustellen und uns von seinen eigentlichen Qualitäten und seinen Werten zu überzeugen? Vielleicht hat die Bewerberin oder der Bewerber sich lange Jahre um Geschwister oder Eltern im Haushalt kümmern müssen und keinerlei Unterstützung während der Schulzeit erhalten und aus diesem Grunde sehen die Noten vielleicht nicht ganz so gut aus. Oder vielleicht hat eine schwere Krankheit dazu geführt, dass die Schule nicht regelmäßig besucht werden konnte und dieses in der Folge zu einem nicht so guten Leistungsstand führte. 

Aber sehen oder respektieren wir eigentlich die Leistungen und die Werte, die ein solcher Mensch gebracht hat und darstellt? Und wie müssten wir diese Leistung im Vergleich mit einem weiteren Bewerber sehen, der sich zum Beispiel Privatlehrer oder viel mehr unterstützende Schulmaterialien ohne Probleme leisten konnte?

Veröffentlicht in Allgemein Menschen

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