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Wozu sind Freunde da?

Wintermorgen, draußen scheint es gar nicht hell zu werden, Regentropfen sammeln sich am Fenster und rinnen herunter. Ich sitze in einer Decke gekuschelt am Frühstückstisch, beiße in mein Brötchen und trinke meinen warmen Tee.

„… wozu sind denn schließlich Freunde da?“ diese Textzeile klingt gerade aus meinem Radio, ich drehe es etwas leiser und versinke in Gedanken über meine Freunde, was macht diese denn eigentlich aus?

Freunde kommen,
Freunde gehen,
Freunde bleiben,
Freunde verstehen…
geht mir durch den Kopf,
könnte ein Song werden…

Freunde sind irgendwie Seelenverwandte, wir suchen, finden und sortieren unsere Freunde innerlich auch nach allerbeste, beste Freunde bis zu „wir sind befreundet“. Die Anzahl der übereinstimmenden Charaktereigenschaften, das Wirken und Handeln geben den Ausschlag, wie wir sortieren. Bei einigen Menschen, die uns begegnen kommt uns das Gefühl „wir werden keine Freunde werden“ hoch. Meistens passt hier unser Bauchgefühl und wir sind  mit unseren Instinkten recht gut. In den ersten Sekunden einer ersten Begegnung entscheidet sich häufig, ob wir jemand sympathisch finden oder nicht. Darauf begründet ist auch die Aussage: „Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck.“

Sicherlich haben wir auch den einen oder anderen Freund, der an einigen Punkten so gar nicht „wir“ ist, hier fasziniert uns die Andersartigkeit und wie der Mensch sein Leben meistert. Die allerbesten Freunde schwingen mit uns in ganz vielen Punkten im Einklang. Sie sind fasst ein Spiegel unser selbst, sie erkennen sofort auf einen Blick, was uns bewegt. Manchmal kann das auch unheimlich sein. Sie blicken uns an und wissen sofort, ob es uns gut geht, ob wir gute Laune haben oder uns etwas bedrückt. Sie haben neben einem offenen Ohr, einer Hand und Umarmungen auch gleich einen Plan, wie ein Problem zu lösen ist. Und diese Lösungen, die Möglichkeit des Fallenlassens und die Wärme gefallen und tun uns gut.

Doch das Wichtigste bei Freunden ist ihre Verfügbarkeit. Wenn wir mal zu nachtschlafender Zeit reden möchten oder jemand brauchen oder selbst wenn uns Dinge bewegen und wir dann die ganze Nacht telefonieren oder whatsappen so ist das die Eigenschaft, die Freunde ausmacht: sie sind da. Wenn uns der Mut oder die Geduld verlässt, stupsen Sie uns, schieben uns an, motivieren uns, stehen uns bei… manche Coachs arbeiten ohne Honorar!

Natürlich gibt es auch unter Freunden mal nicht einstimmige Tage… aber sind wir mal ehrlich, manchmal wissen wir auch selbst nicht genau, was wir wollen und sind uns nicht bei jeder Sache mit uns selbst einstimmig, warum sollte unser Freund kein Recht haben, das es auch mal „kesselt“ oder eine andere Meinung existiert. Was schön ist, so wie wir selbst mit uns ins Reine kommen, werden gute Freunde auch immer einen Weg finden. Ich bin glücklich, dass ich mal intensiver über Freunde nachgedacht habe, jetzt wird ihr Wert für mich noch bewusster.

„… dafür sind Freunde da!“

Ich schalte das Radio aus… irgendwie sieht der Himmel gar nicht mehr so trüb aus, auf geht’s zu meinem Freund 🙂

 

 

 

Veröffentlicht in Allgemein Menschen Texte

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